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Junges Bäumchen und zwei rostbraune Kugeln
Bei einer November-Führung entlang der Happelbachwiesen entdeckten wir zwei kugelförmige Gebilde an einem jungen Bäumchen. Die rostbraune Farbe der Kugeln gleicht den Knospen an dem selben Zweig. Die Blätter am anderen Ast weisen den Baum als Stieleiche aus. Die Kugeln sehen zwar aus wie Früchte, doch “Eicheln” sind es nicht. Es sind offenbar Eichengallen, die Kinderstube der Gallwespe. Über die Entstehung und die Lebensweise der Gallwespe haben wir zuhause nachgelesen.
Gallapfel und Urheber
Diese beide Kugeln sind Galläpfel an der Eiche (siehe zweites Foto). Gallen werden von einigen Insekten erzeugt, die in dieser Wucherung als Larve leben. Viele Gallen sitzen an Blättern und fallen mit diesen im Herbst ab, diese beiden waren direkt am Zweig verankert und fallen deshalb im Spätherbst besonders auf. Es kommt vor, dass die verlassenen Gallen noch Jahre später an den Zweigen zu finden sind. Wir haben es versäumt nach dem Loch zu suchen, aus dem die Wespe gekrochen ist.
Beim Urheber der Gebilde könnte es sich um die Gallwespe “Andricus kollari” handeln, Artbestimmung bei Hautflüglern ist im Detail schwierig.
Lebensweise der Gallwespe
Die Weibchen der Gallwespe Andricus kollari legen im Frühsommer Eiern ans Ende der Zweige, daraus bilden sich Gallen, die anstelle der Knospen an jungen Stieleichen (Bild) oder Traubeneichen sitzen. Im August/September schlüpfen neue Gallwespen, die knapp 2 mm groß sind. Diesmal schlüpfen männliche und weibliche Tiere, die nur zwei Wochen leben. In diesen Tagen ihres geflügelten Lebens paaren sie sich und produzieren die Eier, die vornehmlich an Zerreichen abgelegt werden. (Informationen aus Wikipedia).
Aus den im Herbst gelegten Eiern schlüpft im Frühling eine neue Generation. Die Frühlingsgeneration besteht nur aus Weibchen. Die Weibchen der ungeschlechtlichen Generation sind mit 3,5–5 mm deutlich größer als die Tiere im Herbst. Die frischen Galläpfel beobachtet man ab Juni. Diese sind anfangs grün und färben sich später gelb-bräunlich. Sie sitzen an der Stelle, wo sich gewöhnlich eine Knospe bildet.
Zum Aussehen der Gallwespe
Es ist selten, eine ausgewachsene Gallwespe in der freien Natur zu sehen. Daher hier das Foto von einer Beobachtung aus dem Kreis Pinneberg. Das Tier sitzt auf der Galle, aus der es gerade geschlüpft ist.
Unser Dank an K. Gnaß, der diese Aufnahmen der Gallwespe Andricus kollari zur Verfügung gestellt hat.
Wir hätten die Gallen genauer untersuchen sollen – vermutlich haben wir das Loch übersehen, aus dem die ausgewachsenen Tiere vor einigen Wochen geschlüpft waren.
Eine Galerie von Fotoeindrücken
Winterbilder aus dem Tävsmoor, ohne viel Worte
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