Grundschule Appen bietet Ferientag im Tävsmoor
Uns erreichte eine Mail mit der Frage “Kann der Tävsmoorverein in den Sommerferien ein Naturerlebnistag im Schutzgebiet anbieten?” Natürlich haben wir Tävsmoorverein für die Schüler der Grundschule Appen einen solchen Vormittag möglich gemacht.
Die großen DREI vom Tävsmoor: Kranich, Storch und Reiher

Ob wir heute einen von den großen Drei zu Gesicht bekommen? Wir wollen vorbereitet sein. Wie sehen diese drei großen Vögel aus, die sich regelmäßig im Tävsmoor sehen lassen? Wie groß sind sie im Vergleich?
Die größte Flügelspannweite mit 2,40 m hat der Kranich, der Weißstorch kommt immerhin auf ganze zwei Meter, der Graureiher beschränkt sich auf 1,70 m. Die Spannweite seiner Flügel ist allerdings immer noch breiter als die meisten Schüler hoch sind.
Der größte unser drei Vögel ist mit 1,20 m der Kranich. Der Weißstorch ist ziemlich genau ein Meter hoch, der Graureiher nur 90 cm.
Nur der Graureiher tat uns den Gefallen und ließ sich beobachten, auf der Wiese mit den Rindern und dem Esel.

Auf der Straße

Bereits auf der Straße lassen sich Tiere finden und beobachten. Eine fingerlange Raupe war die erste Aufregung. Als wir sie einsammeln wollten, zog sie ihren Kopf ein. Anstatt des kleinen spitzen Kopfes war ein dicker “Schlangenkopf” zu sehen. Beeindruckende Verwandlung. Diese Raupen mögen die Blätter von Weidenröschen, diese Pflanzen blühte direkt links vom Weg.
Bei der schwarzen Wegschnecke fiel uns ein Loch auf der rechten Seite dieser Schnecke auf. Das ist ihr Atemloch. Einige sahen zum Schluss der Wanderung noch eine rote Wegschnecke.
An dem Eichenbusch im Knick gab es rote Kugeln zu sehen, es sind sogenannte Eichengallen. Die Weibchen der Eichenwespe legen ihre Eier zusammen mit einem Wirkstoff in die Eichenblätter. Dann baut die Eiche solche Kugeln, in denen die Wespenlarve geschützt heranwachsen kann. Die Wespe konnten wir nicht sehen, das Foto ist aus dem Wikipedia-Lexikon (CC-BY-SA-2.5 Fotograf Wofl)
Nur zur Erinnerung und ohne Foto: ein weißer Schmetterling und eine rote Libelle konnten wir sehen, je einmal den Ruf der Kraniche und des Grünspechtes hören, beide Vögel haben dieses Jahr im Naturschutzgebiet Tävsmoor gebrütet.
Auf der gemähten Wiese
Im Naturschutzgebiet Tävsmoor gibt es nicht nur Moor, sondern auch Wiesen und Wald. Die Wiese direkt an der Wandererschutzhütte wurde kürzlich gemäht, das Gras lag noch zum Trocknen auf der Fläche. Somit konnten wir uns dort bequem umsehen. Es waren unglaublich viele Heuschrecken unterwegs und wohl mehrere Dutzend Wespenspinnen. Es sind die Weibchen, die so groß sind und diese auffällige Streifung haben. Männchen sind kleiner und schlichter, wir haben sie übersehen. Eine grüne Zikade sprang uns vor die Füße, dann noch einige weitere Insekten, zu denen es keine Fotos gibt.





An der Appener Beek
Im Moor ist immer Wasser, der Leitsatz für den Naturschutz im Moor sind die drei Worte “Moor muss nass”. Das überschüssige Wasser des Tävsmoores fließt durch die Appener Beek ins Dorf Appen. An der Brücke über die Appener Beek schauen wir in Wasser. Ein Frosch springt weg, unter Brücke sehen wenige von uns einen Fisch. Auf dem Wasser schwimmen die kleinen Blätter der Wasserlinse, auch Entenflott genannt.
Im Wasser der Beek
Mit dem Eimer nehmen wir Wasser vom Uferrand der Beek. Zuerst sehen wir nur dunklen Schlamm. Mit etwas Mühe und Geschicklichkeit entdecken wir dennoch mit der Zeit eine Anzahl von Tieren. In den durchsichtigen Plastikschalen und auf hellem Untergrund lassen sich diese mit der Lupe ansehen. Die Bachflohkrebse sehen aus wie sehr kleine Krabben vom Krabbenbrötchen, ähnlich viele Beine haben die Wasserasseln. Nur mit Lupe zu erkennen waren die Wasserflöhe und Hüpferlinge, beide nur 1 mm groß. In je einer Schüssel war eine Libellenlarve und eine Larve der Eintagsfliege (mit drei Fäden am Hinterleib, Foto von Ingo CC BY-SA 3.0, Wikipedia-Lexikon )


Eintagsfliegenlarve Hüpferlinge (stark vergrößert)
Picknick für uns und für den Esel

Frischkostpicknick

Frischkostpicknick
Auf der Straße sind wir weniger als einen Kilometer weit gekommen, doch entdeckten bei jedem Schritt etwas Neues. Gegen Ende der offiziellen Führung gab es einen Apfel für den Esel Kalle und viel Frischkost für die Schüler – über den süßen oder gesunden Inhalt der Rucksäcke schweigen wir an dieser Stelle vorsichtshalber. Als letzter Abschnitt gingen die Schüler noch einmal zu den Wespenspinnen und Heuschrecken auf die gemähte Wiese. Und natürlich blieb noch der Heimweg nach Appen. Vielleicht lässt sich auch im nächsten Jahr ein ähnlicher Ausflug in das Ferienprogramm aufnehmen.
Weitere Termine für Naturführungen im Tävsmoor
Am nächsten Tag werden die älteren Schüler der Grundschule ebenfalls ins Moor gehen. Die Gruppe wird mit dem Fahrrad kommen, deshalb werden wir bis in den hinteren Bereich vom Tävsmoor vordringen. Bericht dazu siehe Link
Im Herbst bietet die Loki Schmidt Stiftung einen Führung an Sonntag, 14. September 2025, 11:00 ab Appen, Tävsmoorweg, Wandererhütte. Weitere Termine – auch für Gruppen oder Schulklassen – auf Anfrage.
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