Moorerkundung Anfang August
Rundweg durch das Tävsmoor – einige Eindrücke aus dem Naturschutzgebiet vom Monatswechsel Juli auf August.
Die Ranger vom Elbmarschenhaus und Helfer haben sich auch in 2025 wieder um die freie Fläche im Schilfbereich gekümmert. Wie jedes Jahr wird dort in einem Bereich das Schilf geschnitten. Damit kommen Sonnenstrahlen auf den Boden – bis in die Höhe der niedrigen Blütenpflanzen, genannt seien Glockenheide und Sonnentau. Auch für die Torfmoose ist es wichtig, dass die Pflanzen Licht bekommen.
Wilde Karde und ihr Verehrer
Am Beobachtungsturm Moorsee stehen einige Stängel von der Wilden Karde, mit den dekorativen Blüten. Bei unserem Besuch kam gerade ein Admiral und saugte an den Blüten – viele kleine Blütenkelche ermöglichten lange Beobachtungszeit


Ständelwurz am gemähten Wanderweg

Im Sommer finden aufmerksame Besucher des Tävsmoors den Ständelwurz – einige Stellen sind uns bekannt. Diese Orchidee mag eher schattige Standorte am Waldrand. Ein kleines Problem für die Pflanze ist, dass Waldrand im Tävsmoor oft auch Wegrand zum Wanderweg ist – und der Wanderweg wird gemäht. Es passiert fast in jedem Jahr, dass einige der unauffälligen Pflanze mit gemäht werden. Ein Appell an die Wanderer: Bitte zeigen Sie Verständnis, wenn an einigen Stellen die Vegetation in den Weg hineinragt. Es könnte der Standort einer Wildblume sein.
Heupferd auf dem Pilotenweg
Mit ungefähr 5 cm ist die Laubheuschrecke bereits ein großes Insekt – unauffällig im Laub, aber auffällig auf dem Asphalt des Pilotenwegs. Jüngere Tiere, eher braun als grün gefärbt, waren mehrfach am Wegesrand zu sehen (ohne Foto). Ebenfalls auf dem Asphalt war vor einigen Tagen eine Kreuzotter zu sehen, wie uns regelmäßige Moorbesucher berichtet haben.

Birkenspanner
An der Wand vom Towerrestaurant saß ein dunkler Schmetterling. Rußig dunkel mit etwas weißem Härchen um Gesicht. Bei einigen klingelt es jetzt – Erinnerungen an den Biologieunterricht werden wach. Birkenspanner gibt es in heller und dunkler Form. Das Mischungsverhältnis zwischen den beiden Formen variert – die Vermutung lag nahe, dass durch Ruß verdreckte Birken der dunklen Form mehr Tarnung bieten als der hellen Form. Wer sich für Details interessiert, lese in Wikipedia unter Birkenspanner zur Diskussion. Jedenfalls war an der weißen Wand des Towerrestaurants der Falter eher auffällig. (Kleine Anmerkung: die Frage Kaffee und Kuchen oder Picknick konnte schnell und einvernehmlich geklärt werden: Montag ist dort Ruhetag, somit gibt es zwangsweise Picknick am Seeufer.)


Picknick für uns und für eine Raubfliege

Wie erwähnt, war das Towercafé geschlossen und wir gingen zum Beobachtungsturm am Moorsee. Spannend war, dass sich dort eine Fliege auf die Brüstung setzte, eine Fliege mit Beute. Heute hat fast jeder eine Bestimmungsapp zur Hand bzw. zum Handy. Dort wurden wir informiert, dass es sich um eine Schwarzhaar-Raubfliege handeln würde. Die Beute gehört vermutlich zur Gruppe der Zickaden, genauer konnten wir das nicht ermitteln.
Wie üblich ist das Insektenbuch nicht so klar in der Aussage. Die verschiedenen Raubfliegen könne man am Foto nicht sicher unterscheiden, man müsse das Tier öffnen und sich den Genitalapparat (Ovipositor) genau ansehen. Darauf wollen wir verzichten und uns an der Beobachtung erfreuen. Nochmals eine kleine Anmerkung: unter dem Beobachtungsturm nutzten zwei andere Individuen der auch gemeine Raubfliege genannten Art ihre Ovipositoren für den Zweck, der laut Lehrbuch vorgesehen ist.
Weitere Termine für Naturführungen im Tävsmoor
Im Herbst bietet die Loki Schmidt Stiftung einen Führung an Sonntag, 14. September 2025, 11:00 ab Appen, Tävsmoorweg, Wandererhütte. Weitere Termine – auch für Gruppen oder Schulklassen – auf Anfrage.
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