Arbeitsgruppe Botanik war in einer weiteren Begehung im Haselauer Moor
Die Arbeitsgruppe Botanik war Ende August im Tävsmoor/Haselauer Moor unterwegs. Ziel war der nasse nördliche Bereich des Haselauer Moores und die trockene Kiefernanpflanzung westlich des Towers. In den folgenden Zeilen ausgewählte Notizen zur Flora, ergänzt durch Beoachtungen zur Fauna. Genereller Hinweis: eine Teilnahme an so einer botanischen Begehung ist möglich. Näheres dazu am Ende dieses Berichtes.
Moor-Vegetation
Einige Fotos aus den unzugänglichen Flächen. Für Moorfreunde eine Freude zu sehen, wieviel Wasser im Moor ist. Und wie grün und kräftig das Torfmoos wächst. Die dortigen Hektar Moorfläche sind in der Tat unzugänglich. Auf der Wasseroberfläche schwimmen Blätter vom Froschbiss. Da ist klar, dass dort kein Schritt getan werden kann. An anderen Stellen war sorgfältiges Voranschreiten notwendig. Wiederholt musste der Fuß zurückgezogen werden und an anderer Stelle vorsichtig aufgesetzt werden. Die Kontrolle ergab das gute Ergebnis: der Stau mit dem wasserstandregelnden Überlaufrohr ist weiterhin in Funktion.
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Das Raupenfoto ist aus dem Tävsmoor, das ausgewachsene Weibchen von Wikipedia.
Eichenspinner oder Quittenvogel (Lasiocampa quercus)
Diese wespenfarbige Raupe fanden wir nahe dem Boden auf der Moorfläche, die vom internationalen Jugendcamp bearbeitet wurde. Das Tier war überraschend beweglich. Es benutzte den Körper als Sprungfeder und schnellte einige Zentimeter weit von dem Ästchen, auf dem es ursprünglich saß. Die Aufnahme zeigt im Hintergrund die Blätter der Moosbeere und Torfmoose. In der Nachbarschaft stehen Pfeifengras und Glockenheide. Der Blick ins Bestimmungsbuch ergab, dass es sich um eine junge Raupe des Eichenspinners handelt. Das ist ein Schmetterling aus der Familie der Glucken (Lasiocampidae). (Hinweis an die Leser: Das Tier ist nicht näher verwandt mit dem Eichenprozessionsspinner, der in den Medien so oft besprochen wird.)
Die Raupe war ca. 12 mm lang. Wenn es mit ihr gut geht, wird sie bis in den Herbst hinein fressen und auf ca. 7 cm anwachsen.
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Der Pilzkörper des Birkenporlings sieht auf den ersten Blick wie der Zunderschwamm aus, der an anderen Bäumen wächst. Aber beim Zunderschwamm kann man Wachstumsringe sehen, der Pilzkörper ist mehrjährig. Der Pilzkörper des Birkenporlings ist nur für ein Jahr zu sehen.
Bovist und Birkenporling
Es ist die Jahreszeit für Boviste. Das Innere des Bovisten ist dunkel, wie Mohnkuchen. Dabei entdeckten wir den den langgestreckten, vielfüssigen Schnurfüßer (fürs Foto aufs T-Shirt gesetzt).
Das helle Braun der Boviste war an vielen Stellen zu sehen, oft der einzige bunte Farbton im Grün der Gräser und Moose. Denn die Hauptblütezeit ist vorbei. An einigen etwas helleren Stellen des Dickicht standen mickrige Pflanzen des Blutweiderichs. An den Teichen am Pilotenweg ist mehr Licht, die dort wachsenden Blutweiderich-Pflanzen sind viel kräftiger.
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Auswahl von Blütenpflanzen
Einzelne Pflanzen dieser Begehung, die Namen jeweils im Foto eingeblendet.
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Auswahl der Fauna
Kleine Notiz am Rande: Auf der Seite des Pflanzenbestimmungsbuches krabbelte eine Zecke. Sie konnte ihren vermuteten Wissenshunger stillen, dieses mal aber nicht ihren evenfalls vermuteten Bluthunger.
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Als Zierpflanze wurde dieses Rote Springkraut im 19. Jahrhundert auch in Nordamerika und Europa eingebürgert. Es wächst vor allem in feuchten Wäldern, Auen- und Uferlandschaften mit hohem Nährstoffgehalt. In Europa wird das Indische Springkraut vielerorts als invasiver Neophyt bekämpft, da es als Bedrohung für andere Pflanzenarten in derem Lebensraum betrachtet wird.
Blüten vom Heimweg
Nicht im Moorgebiet, sondern auf dem Heimweg sahen wir das Drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera), und zwar am Rande des Militärgeländes. Seine Heimat und Herkunft offenbart sich in den Namen Indisches Springkraut, auch Rotes Springkraut oder Himalaya-Balsamine, früher auch Bauernorchidee oder Riesenbalsamine genannt.
Exkursionen der Arbeitsgruppe Botanik
Die Arbeitsgruppe Botanik geht mehrmals im Jahr durch das Tävsmoor/Haselauer Moor. Wer gerne teilnehmen möchte, melde sich bitte bei arbeitsgruppen@taevsmoor.de. Wir werden die Möglichkeit finden. Und falls Sie sich mit Pflanzenbestimmung beschäftigen, erzählen Sie uns gerne von Ihren Funden im Tävsmoorgebiet. Viele Augen sehen mehr.
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