Wollhandkrabben überqueren die Straße
Im Spätsommer wandern die erwachsenen Wollhandkrabben aus dem Tävsmoor heraus. Irgendwie ahnen sie, wo der Weg zur Elbe ist. Manchmal gehen sie dabei ein Stück weit über Land – und über die Straße. Das ist nahezu der einzige Monat im Jahr, dass der Tävsmoor-Wanderer etwas von diesen Tieren bemerkt.
Männchen oder Weibchen?
Die Bauchseite einer männlichen Krabbe. Von oben sieht man bei den Tieren nur den Rückenpanzer. Der Hinterleib ist unter den Körper geklappt. Hier beim Männchen ist dieser “Schwanz” recht schmal. Beim Weibchen ist er breit – dort werden die befruchteten Eier einige Zeit transportiert und bewacht.
Neozoen – Einwanderer aus Übersee
Eine Krabbe im Naturschutzgebiet Tävsmoor – das kann doch nur einen Wollhandkrabbe sein. Dieses Krebstier wird seit 1912 in Deutschland nachgewiesen. Die ursprüngliche Heimat ist China, nun lebt es in vielen Flüssen, die in die Nordsee münden. Die Larven benötigen Salzwasser, die Elterntiere paaren sich im Brackwasser der Flüsse, kurz vor der Mündung ins Meer. Nach einigen Monaten wandern dann die Larven flussaufwärts, über die Pinnau und deren Bäche bis ins Tävsmoor. Ungefähr 7-jährig sind die Tiere paarungsbereit und wandern zurück in die Elbe. Meist werden einige Strecken auch an Land gewandert.
Ein aufmerksamer Hund fand eines der fotografierten Tiere im Gras entlang der Teerstraße . Dieses Tier wird niemals wieder zurück ins Tävsmoor kommen – nach der Paarung sterben die erwachsenen Tiere.
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