Moorerkundung Ende Mai
Wir waren über zwanzig Teilnehmer bei der Schutzhütte in der Appener Feldmark, die mit dem Tävsmoorverein durch das Naturschutzgebiet gehen wollten. Die Wolken verzogen sich und warmes Abendlicht übergoss das Moor. Herrlich. Ein zu Scherzen aufgelegter Teilnehmer nannte es Mückenwärme – ohne das “sch” von Mückenschwärmen.
Tropfen, die kein Regen sind
Es tropft mir auf den Kopf, das bemerkten mehrere von uns. Auf dem Boden waren auch feuchte Flecken, obwohl der Himmel wolkenarm war. An Weiden und anderen Gehölzen waren gleichzeitig viele Schaumflecken zu sehen. Die Larven der Schaumzikaden saugten so aktiv den Pflanzensaft, dass überflüssiger Saft als Wasser aus den Bäumen tropfte. Das erlebt man selten so deutlich.

Glühwürmchen

Teilnehmer bemerkten ein recht bewegliches, stark gegliedertes Tier. Helle Flecken an den Ecken der Elemente seiner Rüstung. Wir brachten diese Larve auf ein Papier, fotografierten und fragen die Natur-App, um welches Tier es sich handeln würde. Die Larve eines Glühwürmchens. Einige von uns, die auch Nachts mal im Moor sind, berichteten, dass man selten mal ein Glühwürmchen im Moor sehen kann. Die Larven ernähren sich von Schnecken, die sie aktiv jagen – daher die Beweglichkeit des Tieres, das wir gefunden hatten.
Wir vermuten, dass es der Große Leuchtkäfer ist, auch Großes Glühwürmchen oder Großes Johanniswürmchen genannt. (Lampyris noctiluca). Während die Männchen später wie “Käfer” aussehen werden, bleiben die Weibchen flügellos und ähneln sehr den Larven.
Am Moorsee

Einige Zeit standen wir am Moorsee, über der Wasseroberfläche tanzten Insekten, die von Libellen gejagt wurden. Die Haubentaucher und Schwäne zeigten sich heute nicht.
Maikäfer
Die Abendsonne beschien die Eichen am Pilotenweg. In den Blättern waren einige Dutzend von Maikäfern zu sehen, bei diversen Tätigkeiten, darunter auch Fressen und Fliegen. Eine nette Ergänzung zu dem Leuchtkäfer und den anderen unbestimmten Käfern, die wir unterwegs entdeckten.

Aufregung im Spechtrevier
Auf dem Rückweg waren wir bis zur Betonspurbahn gekommen. Links von uns im Wald große Aufregung. Offenbar Buntspechte, die dort ununterbrochen schnell Warnrufe ausstießen. Zwanzig Augenpaare suchten den Wald ab, dann der erste Ruf: Baummarder. Leider konnten nur einige von uns das Tier am Baumstamm klettern sehen, dann war es verschwunden. Selten, dass wir Marder beobachten können – und verständlicherweise gibt es von der Situation kein Foto.
Gleich nach dem Wald, an der Rinderweide, konnten wir alle einige Rehe beobachten, mit dem roten Sommerfell (im Winter sind Rehe graubraun).
Weitere Termine für Naturführungen im Tävsmoor
In diesem Frühjahr liegt bereits ein weiterer Termin für eine naturkundlich Rundwanderung durch das Naturschutzgebiet fest, dann von der Heistmer Seite aus : Freitag 06.06.2025 18:30 Treffen am Tower-Parkplatz.
Im Herbst bietet die Loki Schmidt Stiftung einen Führung an Sonntag, 14. September 2025, 11:00 ab Appen, Tävsmoorweg, Wandererhütte. Weitere Termine – auch für Gruppen oder Schulklassen – auf Anfrage.
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