Zebra-Streifen und Zickzack-Struktur Wespenspinne
Dank der Info eines aufmerksamen Moorbesuchers konnte eine Wespenspinne fotografiert werden. Diese selbst und einige ihrer Kollegen saßen an ihren Netzen in den hohen Halmen einer ungemähten Fläche. Der Boden dort war recht feucht. Im Gebiet der Gemeinde Holm gibt es ein Vorkommen auf einer Wiese mit trockenem Boden. Das scheint der Wespenspinne egal zu sein. In ihrer Netz-Höhe, einen halben Meter über dem Boden, ist es dann wohl immer trocken genug.
Zebra-Streifen: Weibchen der Wespenspinne
Die Weibchen der Wespenspinnen (Argiope bruennichi) sind auffällig gezeichneten Tiere. Der Vorderleib ist silbrig-weiß behaart. Der Hinterleib hat gelb-weiße Grundfarbe mit kontrastreichem schwarzen Zebramuster. Die Körperlänge kann über zwei Zentimeter betragen.
Hier gibt es kein Foto eines Männchens, einfach deshalb, weil wir keines gefunden haben. Das Männchen wird nur einen halben Zentimeter groß und ist zusätzlich noch unaufällig braun mit schwarzem Muster. Irgendwo im Gras wird es sicher Männchen geben, während wir mit dem Fernglas nur mehrere Weibchen entdecken konnten.
Zickzack-Muster: Netz der Wespenspinne
Die Wespenspinne gehört zu den Radnetzspinnen, sie macht “klassische” Spinnennetze, die zwischen den Halmen aufgespannt sind. Als “Markenzeichen” kann das Zickzack-Band von besonders dichten Fäden dienen. Dieses Gespinstband verläuft meisten von der Radnarbe des Radspinnennetzes senkrecht nach unten. Es soll auch andere Formen geben, beispielsweise mit ringförmig. Besonders bei Männchen werden auch Netze gefunden ohne diese Stabiliment genannte Struktur.
Ausblick auf die nächsten Wochen
Die Wespenspinnen paaren sich Ende Juli bis in den August hinein. Ab Ende August legen die Weibchen ihre Eier in kugelförmige, bräunliche Kokons. Die Jungspinnen, die schon bald schlüpfen werden in dem Kokon überwintern. Das wird nur gelingen, wenn die Halme, an denen der Kokon gewebt ist, nicht gemäht werden. Wenn es im nächsten Frühjahr warm genug ist, verlassen sie ihren Kokon und entwickeln sich sehr schnell zu erwachsenen Spinnen.
Weiterlesen zur Wespenspinne
Viele Details zum Leben der Wespenspinnen und zur Geschichte der Verbreitung in Deutschland finden sich in einer Ausarbeitung von Kuno Brehm und Christian Winkler. .ehemals …http://www.kuratorium-landschaft-sh.de/_pdf/Wespenspinne%20_Brehm_2006a.pdf … Link wurde geändert von der Webseite
Rückblick auf die vergangenen Jahrzehnte
Mitte des zwanzigsten Jahrhundert gab es Wespenspinnen fast nur im Mittelmeerraum. Sehr vereinzelt gab es Belege für Deutschland, lässig ausgedrückt nur in den Weinbaugegenden, wo es dauerhaft weinfreundlich warm ist. In den vergangenen fünf Jahrzehnten breitete sich diese Spinne dann nach Norden und nach Osten aus. Die ersten Beobachtungen in Schleswig-Holstein liegen in den siebziger Jahren. Nach den harten Wintern Ende der siebziger Jahre gab es einige Jahre keine Beobachtungen mehr. Die Spinne ist so auffällig, dass sie vermutlich nicht übersehen wurde. Der Bestand war vorübergehend erloschen. Da sich jungen Spinnen sich mit dem Wind verdriften lassen (Luftfloß), war die Wespenspinne gut in Lage, einen neuen Besiedlungsversuch zu starten. Ende der achziger Jahre häufen sich die Beobachtungen in Schleswig-Holstein. Es ist zu vermuten, dass diese Spinne seit etlichen Jahren im Kreis Pinneberg regelmäßig anzutreffen ist.
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