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Springspinne und Beute
Auf der Blattunterseite war ein dunkler Fleck zu sehen. Genaueres Hinsehen zeigte, dass eine Spinne ein Insekt fraß. Die riesigen nach vorne gerichteten Augen kennzeichnen die Springspinnen. Neben den direkt nach vorne gerichteten Augen sind weitere etwas kleiner Augen zu sehen.
Das Interesse galt ebenfalls der Beute. Was ist das für ein ungewöhnliches Tier mit zwei Anhängseln am Hinterleib. Die Gedanken gingen erst auf Ohrwurm, dann auf Grille. Ich danke dem Kollegen KF für die Hilfe bei der Bestimmung.
Bernstein Waldschabe
Sechs Beine kennzeichnen das Tier als Insekt, die schwach ausgebildeten Flügel ordnen dieses Tier als Jungtier einer Insektengruppe ein, die keine Larven im engeren Sinne hat. Bei diesen Insekten bilden sich die Flügel mit jeder Häutung ein Stück länger und deutlicher aus. Dagegen haben Schmetterlingsraupen nie Flügel, egal wie oft sie sich bereits gehäutet haben. Jedoch schlüpft aus der Puppe ein Schmetterling mit voll ausgebildeten Flügeln. Das gleiche gilt beim Engerling und dem fertigen Maikäfer. Die Biologen sprechen von Nymphen.
Die Beschreibung der Bernstein-Waldschabe passt recht gut auf unsern Fund. 1. Der Zufall wollte es, dass eine Nymphe der Waldschabe diese Tage an einem weiteren Platz im Kreis Pinneberg gefunden wurde. Der Verein für Insektenkunde in Österreich berichtet im Jahr 2017, dass diese Schabe für Österreich ein Neubürger ist. Die ersten Vorkommen sind aus dem Jahr 2009. 2
Wikipedia schreibt über das Vorkommen der Waldschabe “Ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet liegt südlich der Alpen, doch scheint sich diese Art dauerhaft nördlich der Alpen und in Süddeutschland etabliert zu haben.” Seit 1985 wird die Art in der Schweiz und später auch in Baden-Württemberg, Thüringen und Rheinland-Pfalz in Deutschland dokumentiert. Insektenbestimmung hat viele Tücken und Fallstricke. Deshalb wird diese Beobachtung hier mit viel Vorsicht und Bescheidenheit beschrieben.
Insektensommer
Auch in diesem Sommer zählen Freiwillige in Deutschland Insekten. Der erste Zähltermin geht bis zum nächsten Wochenende (09. Juni). Für die späteren Insekten ist ein zweiter Zeitraum angesetzt (02. bis 11. August)
Jeder Natur interessierte kann beim Insektensommer mitmachen, es sind keine speziellen Kenntnisse nötig. Es ist mögliche, die Meldung so allgemein anzugeben wie in diesem Beispiel aus dem Tävsmoor.
Wir haben im Naturschutzgebiet Tävsmoor gezählt. Die Aktion ermuntert ausdrücklich, auch in Gärten, Balkon oder Parks zu zählen. Es geht um eine breite Erfassung des Bundesgebietes.
Zählergebnisse auf der Probefläche
300 m² an einer offenen Fläche, Pfeifengras, Wollgras, junge Faulbäume u.a. niedrige Vegetation
- Hummel (3)
- Honigbiene (2)
- Ameisen (20)
- Käfer (4)
- Zitronenfalter (1)
- Wespe (1)
- Fliege (1)
- Libelle (1)
In dieser Stunde sind dort nur wenige Insekten zu finden gewesen. Einige Meter weiter an einem blühenden Faulbaum waren allein zwanzig Bienen und Hummeln gleichzeitig zu sehen. Auch beim Spazierengehen bleibt man gerne dort stehen, wo gerade etwas los ist. Das könnte täuschen über die Beobachtungsmöglichkeiten. Denn bei dem gleichen Spaziergang gibt es eben auch weiter Strecken, in denen man keine Insekten sieht.
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